(Unbezahlte Werbung) Am 14.06.2023 habe ich endlich mein langersehntes Bachelor-Zeugnis bekommen. Erst als ich dieses Stück Papier in den Händen hielt, wurde mir klar, dass ich es nun wirklich geschafft habe: Ich habe Public Relations studiert und es geschafft.
Heute möchte ich euch berichten, wie ich das IU Fernstudium empfunden habe und ob ich es weiterempfehlen kann. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass dieser Blogartikel nur meine eigenen persönlichen Erfahrungen widerspiegelt. Die IU Internationale Hochschule weiß nichts davon und ich bekomme auch keinen Cent dafür – und auch sonst niemand. Nun fange ich mal ganz von vorne an…
Die Bewerbung/Immatrikulation
Im Januar 2020 entdeckte ich die IU Internationale Hochschule (damals hieß sie noch IUBH) und den Studiengang Bachelor of Arts Public Relations. Ich habe mich sofort in den Studiengang verliebt, wie ich das schon in einem anderen Blogbeitrag beschrieben habe. Über ein Onlineformular konnte ich mich innerhalb von nur wenigen Minuten anmelden. Nach etwa drei Wochen konnte ich schon starten.
Das Mühsamste an der Bewerbung war vermutlich das Organisieren einer beglaubigten Zeugniskopie. Einzelne Dokumente sendete ich noch per Post an die IU. Zu diesem Zeitpunkt gab es einen Rabatt, durch den ich einen Teil der Kosten sparen konnte. Während meiner Zeit als Studentin habe ich mitbekommen, dass es solche Rabattaktionen regelmäßig gibt. Manchmal lohnt es sich, einfach nach ein bis zwei Wochen noch einmal nachzusehen, ob es Vergünstigungen gibt.
Bei der Immatrikulation konnte ich auch zwischen drei Zeitmodellen wählen. Ich wählte das schnellste Modell, das Vollzeitmodell. Nach drei Jahren sollte ich meinen Bachelor somit in der Tasche haben. Mich beruhigte es, dass ich in allen drei Zeitmodellen eine gewisse Zeitspanne gab (in meinem Vertrag war es ein Jahr), die ich kostenfrei länger studieren könnte, falls ich das brauche. Sollte ich es im Vollzeitmodell nicht schaffen, könnte ich auch unkompliziert das Zeitmodell wechseln.
Der Start des IU Fernstudiums
Mir gefiel am IU Fernstudium, dass ich an jedem beliebigen Tag im Jahr mein Studium beginnen konnte. Ich wählte den 15. Februar 2020. In der Zeit vor dem Start klickte ich mich durch die komplette Website der Hochschule, um mich so ausführlich wie möglich zu informieren.
Etwa zwei Tage vor meinem Immatrikulationstermin hatte ich einen hübschen Umschlag von der IU im Briefkasten. Darin waren meine Anmeldedaten, mein Studentenausweis und ein kleines Tütchen mit Studentenfutter. Als ich mich an diesem Tag zum ersten Mal einloggen durfte, freute ich mich über diesen Neubeginn.
Die ersten Tage verbrachte ich nur mit der Orientierung: Wo finde ich was? Was muss ich beachten? Was ist alles möglich? Interessiert erforschte ich die Website und entdeckte diese neue Welt. Ich buchte gleich meinen ersten Kurs. Ich wählte „Einführung in die Medien- und Kommunikationswissenschaften“. Gleichzeitig entdeckte ich, dass die Hochschule auch regelmäßig Einführungsveranstaltungen anbot. Ich hielt das für eine gute Idee und nahm einmal an dieser Online-Veranstaltung teil. In diesem Video-Seminar bekam ich noch weitere Tipps für den Start ins Studium und für die Orientierung auf der umfangreichen Website.
Die Inhalte des IU Fernstudiums
Die Inhalte oder Kurse werden in sogenannte Module unterteilt. Mein Studium bestand aus 34 Modulen sowie einer Bachelorarbeit. Es gab einen Studienablaufplan, der eine Empfehlung für die Reihenfolge der Module darstellte. Jedoch gab es keine Pflicht und ich konnte die Reihenfolge auch selbst bestimmen. So hätte ich auch im ersten Semester die Möglichkeit gehabt, Module aus dem 5. Semester belegen zu können.
Ich bekam zu jedem Semesterbeginn 30 ECTS freigeschaltet. Die einzelnen Kurse bestanden aus jeweils 5 ECTS. Ich konnte also fünf Kurse auf einmal freischalten. Ich liebte diese Option, da ich mein Studium sehr intuitiv gestaltete. Ich belegte die Module in der Reihenfolge, die für mich am besten war und am besten in mein Leben passte. Pro Monat sollte ich laut Plan ein Modul abschließen.
In vielen Modulen gab es ein sogenanntes Skript. In diesem war das Lehrmaterial für diesen Kurs zusammengefasst. Die Qualität der Skripte variierte stark. Manche waren hochaktuell und interessant geschrieben, andere zogen sich teilweise wie Kaugummi. Das Skript zum Modul „Storytelling“ hat mir am besten gefallen. Die Skripte für die einzelnen Module konnte ich mir sofort nach der Kursbuchung als PDF downloaden. Die IU bot jedoch auch glücklicherweise die Printversionen kostenfrei zur Bestellung an. Ich brauche zum Lernen immer Papier und bestellte deshalb nach und nach alle gedruckten Skripte. Diese waren dann meine ständigen Begleiter. Ich hatte sie oft bei mir, konnte problemlos markieren, mir Notizen machen und „hatte etwas in der Hand“.
Am Ende des Studiums durften wir drei Wahlpflichtmodule belegen, die aus jeweils zwei Einzelmodulen bestanden. Ich entschied mich für Corporate Communication, Markt- und Werbepsychologie sowie Online- und Social-Media-Marketing. Diese Themen hatten mich am meisten interessiert und die Module haben mich nicht enttäuscht. Gerne hätte ich noch mehr Spezialisierungen gewählt, doch diese hätte ich bezahlen müssen.
Prüfungsleistungen
Die Module werden unterschiedlich abgeschlossen. Ich musste schriftliche Prüfungen schreiben, Präsentationen halten, Portfolios erstellen und Hausarbeiten verfassen. Ich konnte jeder Prüfungsform etwas Gutes abgewinnen. Nur die schriftlichen Prüfungen brachten mich durch den Lernumfang oft an meine Grenzen. Mir fiel es schwer, ein Skript von bis zu 220 Seiten komplett auswendig zu können.
Mir gefiel auch, dass wir (außer in den schriftlichen Prüfungen) immer die Auswahl zwischen mehreren Aufgabenstellungen hatten, die zu dem Thema passten. Am liebsten erstellte ich Portfolios, weil mir der kreative Teil dieser Arbeit gefiel. In dem Modul „Pressestrategie“ durfte ich beispielsweise ein Rebranding für ein veganes Fast-Food-Franchise-Unternehmen gestalten. Ich liebte es, mich kreativ austoben zu können – und dafür sogar Noten zu bekommen!
Online- und Präsenzprüfungen im IU Fernstudium
Die schriftlichen Prüfungen konnte ich sowohl an zahlreichen Standorten in Deutschland als auch online schreiben. Mein nächster Prüfungsstandort war in Erfurt. Ihr wisst, was 2020 passierte? Ich musste deshalb gleich zu Beginn die Onlineprüfung an der IU nutzen.
Über Online-Prüfungen sagten mir alle Freunde und Bekannten gleich: „Da kannst du ja problemlos schummeln!“ Da musste ich alle korrigieren. Bei einer Online-Prüfung musste ich mich von vorne und von der Seite mit einer Kamera filmen. Vor der Prüfung bekam ich eine Liste an Anweisungen: Ich sollte beispielsweise allein im Raum sein, die Tür sollte zu bleiben, ich musste mein Handy und meinen Fitnesstracker weglegen und Anweisungen der Proktoren (die uns überwachten) befolgen. Im schnellen Englisch ratterten sie mit uns die Liste mit Anweisungen durch, die ich bestätigen sollte. Es folgten Anweisungen wie ein 360-Grad-Blick durch mein Wohnzimmer, das Filmen meines Fußbodens und weiterer verdächtigen Dinge.
Alle Studenten durften einmal eine Online-Probe-Prüfung machen. Zum Glück nutzte ich die Chance. Ich benutzte mein Handy als externe Kamera (das war erlaubt), aber die beiden Geräte nebeneinander erzeugten laute Störgeräusche, die mich irritierten. Für weniger als 30 Euro kaufte ich mir eine externe Kamera, die mich von da an in allen Online-Prüfungen und Präsentationen begleitete. Nun gab es keine Störgeräusche mehr und ich konnte fast problemlos schreiben. Natürlich gab es auch mal Verständnisprobleme und eine schwache Internetverbindung. Aber irgendwie hat es trotzdem immer funktioniert.
Als es die Lage wieder zuließ, schrieb ich meine Prüfungen in Erfurt. Der Nachteil daran war, dass ich nun einen festen Termin im Monat nutzen musste, zu dem ich mich rechtzeitig vorher (ich glaube, 10,5 Tage vorher) anmelden musste. Kam bei mir beispielsweise etwas dazwischen, konnte ich mich nicht mehr abmelden. Die Online-Prüfung konnte ich 24/7 schreiben. Das war auch gut für mich, da ich deshalb zu der Zeit schreiben konnte, in der ich am leistungsfähigsten war.
Der große Vorteil des Schreibens in Erfurt war das Knüpfen von sozialen Kontakten. Gleich bei meiner ersten Prüfung lernte ich eine liebe Wirtschaftsinformatik-Studentin kennen, die gerade auch ihre erste Prüfung im Prüfungszentrum geschrieben hatte. Nach einem halbstündigen Gespräch tauschten wir unsere Handynummern aus und wurden Freundinnen. Obwohl wir uns in unterschiedlichen Studiengängen bewegten, erkannte ich Parallelen aus meinen ersten Monaten im Fernstudium. Wir sprachen über die Angst vor Online-Prüfungen, den Druck neben der Arbeit und anderen Hürden. Auf einmal fühlte ich mich so verstanden. Das war schön. Sie hatte zur selben Zeit dasselbe durchgemacht.
Die Online-Bibliothek
Über einen Link auf der Website der IU hatte ich Zugriff auf die Online-Bibliothek der IU. Dort hatte ich Zugang zu einer großen Zahl an E-Books, aber auch zu Plattformen wie Statista oder Springer.
Der Zugang zu den E-Books war oft unterschiedlich aufgebaut. Manche E-Books konnte ich nur durch ein Fenster-im-Fenster ansehen und sie ließen sich nur schwer durchsuchen. Andere E-Books konnte ich erschreckenderweise innerhalb eines Mausklicks als PDF für immer auf meinem Rechner speichern.
Während meines Studiums hatte ich die ganze Zeit über Zugriff auf all diese Dienste. In den Lernmodulen nutzte ich sie weniger. In Hausarbeiten oder der Bachelorarbeit war die Online-Bibliothek jedoch unverzichtbar. Die von den Tutoren empfohlene Literatur für die jeweiligen Module fand man überwiegend in der Bibliothek, es gab jedoch einige Ausnahmen. Zum Glück wusste ich, dass ich in der Bibliothek meines Vertrauens über die Fernleihe deutschlandweit Bücher aus anderen Bibliotheken für wenig Geld bestellen konnte. Einzelne Bücher kaufte ich auch gebraucht.
Das spannendste Buch, das ich in meinem Studium gelesen hatte, war „Die Odyssee der Drehbuchschreiber, Romanautoren und Dramatiker: Mythologische Grundmuster für Schriftsteller“ von Christopher Vogler. Dieses Buch wurde im Modul „Storytelling“ empfohlen und gefiel mir, weil es mir eine neue Sicht auf zahlreiche Filme gab. Ich entdeckte durch das IU Fernstudium jedoch sehr viel spannende Literatur in unterschiedlichen Bereichen.
Anerkennung von Vorleistungen im
Eine Chance hatte ich verpasst: Im Fernstudium an der IU besteht die Möglichkeit, sich Vorleistungen aus frühen Ausbildungen oder Studentenzeiten anerkennen zu lassen. So können einige Studenten Zeit und Geld sparen. Leider nutzte ich diese Chance erst einige Wochen nach Beginn meines Studiums. Dadurch wurden mir zwar einige Module (ohne Noten) anerkannt, aber ich musste trotzdem den kompletten Preis (rund 12.000 Euro) für das Studium bezahlen. Trotzdem war ich froh darüber, zumindest etwas Zeit zu sparen und weniger lernen zu müssen.
So musste ich beispielsweise in BWL und im Modul Kosten- und Leistungsrechnung nur „eine halbe Prüfung“ schreiben. Einerseits ersparte mir das Lernaufwand. Andererseits bestand meine Prüfung deshalb aus der „schwereren“ Hälfte, bei der dann Wissenslücken schneller ins Gewicht fielen.
Das Zeitpensum im IU Fernstudium
Als ich mich damals bewarb, las ich, dass man im Vollzeitmodell etwa 30 Stunden pro Woche für das Studium einplanen soll. Die IU bot auch zwei Teilzeitmodelle an, aber den Gedanken, das Studium von drei Jahren auf vier oder sechs Jahre zu strecken, schreckte mich ab. Ich wusste, dass ich immer noch wechseln kann und wählte (wie schon erwähnte) das Vollzeitmodell.
Wo sollte ich 30 Stunden neben einem Vollzeitjob hernehmen? Irgendwie fand ich sie und rutschte nach und nach rein. Zu Beginn investierte ich nur einige Stunden in mein Studium, mit der Zeit wurde es deutlich mehr. Dann kam ein Zeitpunkt, an dem ich das Gefühl hatte, keine Zeit mehr zu haben. Mein Leben war nur noch durchgetaktet. Die kleinsten Schwierigkeiten oder spontane Termine konnten mein System zum Einsturz bringen. Ich hatte nur noch mein Studium im Kopf. Für Hobbys und soziale Kontakte blieb so gut wie keine Zeit mehr. Semesterferien waren nicht eingeplant.
Nach knapp zwei Jahren erlebte ich einen Knackpunkt. Als mein Geschirrspüler kaputt ging und meine Küche unter Wasser setzte, verzweifelte ich und dachte: „Wie soll ich das schaffen? Ich muss das jetzt aufwischen. Ich muss mir einen neuen Geschirrspüler aussuchen, kaufen und transportieren. Ich muss das alte Gerät entsorgen. Die Zeit fehlt mir dann wieder. (Natürlich wäre der Gedanke an ein Leben ohne Geschirrspüler noch viel dramatischer.)“ Dann rechnete ich aus, wann die nächste Prüfung anstand und ich wusste nicht, wie ich diese fehlende Lernzeit bis dahin wieder „reinholen” konnte.
Die Rettung durch die 4-Tage-Woche
Ich musste etwas ändern. Ich war sehr glücklich, als mir meine Vorgesetzten die Reduzierung auf 35 Stunden mit einer Besonderheit erlaubten: Ich arbeitete 2022 nur von Montag bis Donnerstag (mit Ausnahmen von einzelnen Sonntags- und Veranstaltungsdiensten). Jeden Freitag stellte ich meinen Wecker auf 06:30 Uhr und arbeitete an meinem Studium. Von da an wurde mein Leben wieder deutlich leichter. Wenn ich mal an einem Abend nach der Arbeit keine Kraft und Nerven mehr hatte, wusste ich, dass ich zumindest meinen heiligen Freitag hatte, um an meinem Studium zu arbeiten. Ich spürte meine Leistungsfähigkeit am Vormittag und freute mich immer auf diesen Tag.
Da ich die meisten meiner Prüfungen an Samstagen schrieb, war der Freitag auch für das letzte Lernen davor sehr wertvoll für mich. Es tat auch gut, mehrere Stunden konzentriert am Stück an Hausarbeiten schreiben zu können. Davor blieben mir oft nur ein bis zwei Stunden am Abend dafür. Sobald ich in einem Thema „drin” war, musste ich schon wieder aufhören, um einigermaßen pünktlich ins Bett zu kommen.
Durch den freien Freitag erlebte ich somit eine große Erleichterung. Ich habe auch schon mal einen Blogbeitrag zum Thema Zeitmanagement im IU Fernstudium geschrieben.
Kontakte im IU Fernstudium
Im Studium habe ich schnell Anschluss gefunden. Durch eine Facebook-Gruppe von der IU fand ich den Link zu einer Public-Relations-WhatsApp-Gruppe, der ich beitrat. Auf einmal hatte ich Gleichgesinnte, die für dieselbe Sache brannten. Hier konnte ich „mal schnell“ eine Frage stellen, wenn ich nicht weiterwusste, aber ich konnte auch anderen helfen. Über diese Gruppe kam ich dann auch mit weiteren Studenten ins Gespräch.
Schon in den ersten Wochen begann ich, Instagram zu nutzen und auch über das Studium zu posten. Über diese Plattform knüpfte ich auch mehrere Kontakte mit meinen Kommilitonen und kam mit neuen Menschen ins Gespräch.
Im Laufe meines Studiums führte die Hochschule ein Rebranding durch. Aus der IUBH wurde die IU. Es wurden allerdings auch weitere technische Aspekte umgestellt. Microsoft Teams wurde relevant und somit entstand ein neuer Kanal, über den ich andere Studenten kennenlernen konnte.
Zu jedem Modul wurden Live-Tutorien angeboten. Diese waren Online-Termine, an denen wir freiwillig teilnehmen konnten. Diese waren für mich besonders in Modulen, die wir mit Hausarbeiten oder Portfolios abschlossen, relevant. Durch die Termine lernte ich sympathische Tutoren und weitere Studenten kennen. Manchmal sahen wir uns gemeinsam Projekte für ein Zwischenfeedback an, manchmal fragten wir einfach nur in der Gruppe um Rat. Ich weiß, dass es auch Studenten gibt, die nie an diesen Terminen teilnehmen. Ich verließ die Live-Tutorien meist positiv beschwingt, da mich der Austausch mit anderen motivierte.
Entgegen der Vermutung, dass ein Fernstudium eine einsame Angelegenheit ist, habe ich in dieser Zeit einige wundervolle Kontakte und Freundschaften geknüpft. An dieser Stelle möchte ich einigen Menschen für die gemeinsame Zeit danken (natürlich in alphabetischer Reihenfolge):
♥ Anne
♥ Fabio
♥ Julia
♥ Laura
♥ Lena
♥ Melanie
♥ und Stefan.
Ihr habt mich während meines Studiums komplett oder teilweise begleitet. Der Austausch mit euch hat mir auch in schwierigen und stressigen Phasen Kraft gegeben und mich motiviert. Ich bin so gespannt, wohin unsere Reisen noch gehen werden und bin dankbar für die vielen Gespräche mit euch.
Die Bachelorarbeit
Schon im ersten Semester wusste ich, worüber ich meine Bachelorarbeit schreiben wollte. Ich versuchte, mich für andere Themen zu öffnen, doch kein Thema begeisterte mich in dem Umfang. Ich wusste, was ich wollte. Im Februar 2023 startete ich meine Bachelorarbeit über das operative Marketing der Karls Erlebnis-Dörfer.
Die Zeit des Schreibens war hart für mich. Einerseits liebte ich mein Thema und die ersten 20 Seiten schrieben sich zu Beginn wie von selbst. Danach wurde es zäher für mich. Ich recherchierte ausgiebig nach Literatur, suchte noch mehr Quellen, wertete meine 4 Interviews aus und stritt mich auch mal mit Microsoft Word.
Gleichzeitig fühlte ich mich zu diesem Zeitpunkt schon sehr erschöpft. Die drei Jahre Fernstudium hatten an meinen Kräften gezehrt und ich wusste nicht mehr, wann ich mich zuletzt einmal richtig ausgeschlafen hatte. Zum Glück hatte ich gut geplant und mir einige Urlaubstage aus dem Vorjahr dafür aufgehoben.
Am Ende des Osterwochenendes gab ich zwei Uhr nachts meine Bachelorarbeit online ab. Danach musste ich der Korrektur etwas Zeit geben. In der Zeit bereitete ich selbstverständlich schon meine Präsentation für das Kolloquium vor. Auch in der Zeit des Schreibens der Bachelorarbeit hatte ich eine liebe Studentin kennengelernt, mit der ich mich täglich austauschte.
Am 26.04.2023 fand mein Kolloquium statt. Nachdem ich die Arbeit über sechs Wochen geschrieben hatte, fiel es mir leicht darüber zu sprechen. Präsentationen zu halten hatte mir sowieso schon immer Spaß gemacht. Ich sprach über meine Arbeit und beantwortete die mir gestellten Fragen. Ich musste für fünf Minuten (die mir endlos lang vorkamen) den Video-Call verlassen. Dann wurde ich wieder hineingebeten und erhielt mein Feedback. Für die Arbeit und das Kolloquium habe ich eine 1,3 bekommen. Der Gesamtdurchschnitt meines Studiums war nun 1,5. Ich hatte es geschafft.
Freudig beantwortete ich per WhatsApp die „Wie lief es?“-Nachrichten und feierte diesen Erfolg. Die ersten Abende nach dem Studium waren seltsam für mich. Das Arbeiten für das Studium war meine Routine geworden. Oft klappte ich am Abend gewohnheitsgemäß meinen Laptop auf und saß auf einmal wie verloren davor. Ich hatte nichts mehr für das Studium zutun.
Die Abschlussfeier
Ich meldete mich für eine Online-Graduierungsfeier der IU an. Von einigen Bekannten wurde ich belächelt: eine Online-Feier?! Die IU hat auch das kreativ gelöst. Per Post bekam ich ein Päckchen mit einigen kleinen Geschenken:
• einen Doktorhut
• ein Stoffband mit der Aufschrift „Bachelor“
• eine Dose Sekt
• eine Dose Apfelschorle
• Blumensamen
• und ein Datenübertragungskabel mit dem IU-Logo.
Mein Zeugnis kam dann auch noch einige Tage vor der Abschlussfeier an. Die Teilnahme an der Feier war okay. Ich meldete mich auch, um etwas zu sagen. Ich kannte allerdings niemanden in der Feier, was das Ganze für mich ziemlich unpersönlich machte. Auch an dieser Feier war die Teilnahme selbstverständlich freiwillig. Obwohl die Feier nicht so prickelnd war, war ich froh, daran teilgenommen zu haben. Sonst würde ich mich wahrscheinlich irgendwann ärgern, wenn ich meine eigene Abschlussfeier versäumt hätte.
Fazit
Das Studium an der IU hat mich vom ersten Tag an überzeugt. Ich liebte die Flexibilität, die mir keine andere Hochschule in dieser Form geben konnte. Mir gefiel auch, dass es fast keine festen Abgabefristen gab. Dieses Studium absolvieren sowohl 18-Jährige, die gerade ihr Abitur gemacht haben und bei ihren Eltern leben, aber auch beispielsweise Ü40-jährige alleinerziehende berufstätige Frauen. Im IU Fernstudium kann jeder sein Studium so gestalten, wie es in sein Leben passt. Für mich war es gut, dass ich die Termine so legen konnte, dass ich sie mit meinem Job vereinbaren konnte.
Kürzlich sagte mir jemand: „Für so ein Studium ohne Abgabefristen braucht man besonders viel Selbstdisziplin. Für mich wäre das nichts.“ Ich betrachtete diese Flexibilität nur als Geschenk. Ich hatte immer die Motivation, weiterzukommen und gut abzuschließen. Träge Phasen, in denen ich unmotiviert und faul war, gab es nicht. Aber da sind alle Menschen unterschiedlich. Ich weiß, dass viele Menschen einen gewissen Druck und eine Deadline brauchen, um produktiv arbeiten zu können.
Das Wissen wurde auf unterschiedliche Arten vermittelt und hat mich immer wieder begeistert. Mir gefiel das Lernen mit den Skripten, aber auch die Wissensvermittlung über Präsentationen, Podcasts und Lerninhalte. Durch die verschiedenen Arten der Prüfungsleistungen war mein Studium immer abwechslungsreich.
Die Vernetzung mit anderen Studenten lief nicht so „wie von selbst“ wie in einem Präsenzstudium. Als Fernstudent muss man mehr Arbeit in die Vernetzung investieren und auch mal die Eigeninitiative ergreifen. Für viele Bekannte von mir war auch der Gedanke an ein Studium, das komplett online stattfindet, seltsam. Mich hat es dagegen nie gestört. Für mich wären feste Präsenztermine in einer anderen Stadt deutlich problematischer gewesen. So konnte ich mich an meinen Arbeitszeiten orientieren und mir meine Zeit selbst einteilen.
Deshalb würde ich das IU Fernstudium immer weiterempfehlen. Ich hoffe dieser endlos lange ausführliche Blogbeitrag hat dir gefallen und/oder weitergeholfen. 🙂 Für die IU hatte ich schon einmal einen Text über die Vernetzung im IU Fernstudium geschrieben.
[…] habe selbstverständlich nicht alle Sendungen gesehen, sie mal verpasst oder auch mal aufgrund des Studiums keine Zeit gehabt. Aber irgendwie war die Sendung immer präsent in meinem Leben. Keine andere […]